DiTL-Projekt: Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen im europäischen Transport- und Logistiksektor

Nach nur sechs Monaten erzielt das von der EU finanzierte Projekt DiTL (Disabled People Inclusion and Training in Transport and Logistics) bereits konkrete Fortschritte bei der Beseitigung von Barrieren und der Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Transport- und Logistikbereich. Durch den verbesserten Zugang zu Aus- und Weiterbildungsangeboten sowie Arbeitsplätzen bekämpft DiTL die anhaltende Unterrepräsentation von Menschen mit Behinderungen in diesen Schlüsselbranchen.

Inklusive Beschäftigung ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit – sie ist auch eine wirksame Antwort auf den Fachkräftemangel in Europa.

Projektziele

Das DiTL-Projekt ist eine dreijährige Initiative mit dem Ziel, den Transport- und Logistiksektor inklusiver und zugänglicher für Menschen mit Behinderungen zu gestalten. Hierfür entwickelt das Projekt politische Empfehlungen, um nationale und transnationale Vorschriften sowie Berufsbildungsrahmen behindertengerechter zu gestalten. Zudem entsteht ein Werkzeugkasten mit Ausgleichsmaßnahmen, der spezifische Unterstützungsmöglichkeiten für unterschiedliche Behinderungen und Berufsprofile enthält – eine wertvolle Ressource für Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen. Darüber hinaus wird ein E-Learning-Kurs für Berufsberater*innen entwickelt, die Menschen mit Behinderungen auf ihrem beruflichen Weg begleiten. Schließlich organisiert DiTL Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen in allen Partnerländern, um Haltungen und Strukturen langfristig inklusiver zu gestalten.

Inklusion und Ausbildung in der Praxis — Beispiele außerhalb der EU

Internationale Beispiele zeigen, welches Potenzial inklusive Arbeitsstrukturen haben – und verdeutlichen zugleich, welchen Nachholbedarf es in Europa noch gibt.

Gehörlose Kommissionierer*innen (Vereinigtes Königreich)

Ein britischer Schuhhersteller beschäftigt erfolgreich gehörlose Mitarbeitende in seinem Logistikzentrum. Die notwendigen Anpassungen sind minimal – visuelle Sicherheitsanzeigen reichen aus, um einen sicheren und effizienten Arbeitsalltag zu gewährleisten.
(Quelle: exclusive.multibriefs.com)

Lkw-Fahrer*innen mit Mobilitätseinschränkungen (Vereinigtes Königreich)

Dank technischer Hilfsmittel wie Handsteuerungen und individuell angepassten Fahrerkabinen können Menschen mit körperlicher Behinderung in Großbritannien schwere Nutzfahrzeuge führen – ein Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels.
(Quelle: freshlogistics.co.uk)

Fahrer mit Beinorthesen (USA)

Ein US-amerikanischer Lkw-Fahrer berichtet in einem Forum, wie er trotz Orthesen und Gehhilfe mit kleinen Anpassungen (z. B. beim Abplanen von Ladung) alle Aufgaben sicher erfüllen kann.
(Quelle: truckingtruth.com)

Erfahrene Fahrer*innen mit Behinderungen (USA)

Laut Women in Trucking gehören viele der zuverlässigsten und erfahrensten Fahrer*innen in den USA zu Menschen mit Behinderungen. Ergonomische Sitze und automatisierte Beladesysteme ermöglichen ihnen langfristige und erfolgreiche Karrieren.
(Quelle: womenintrucking.org)

Veteranen mit Behinderungen im Transportwesen (USA)

Laut Military.com gelingt es vielen ehemaligen US-Soldat*innen mit dienstbedingten Behinderungen, mithilfe angemessener Vorkehrungen (gemäß ADA) eine berufliche Zukunft im Transportwesen aufzubauen.
(Quelle: military.com)

Eine Chance für Europa

Diese Beispiele zeigen eindeutig: Inklusive Beschäftigung im Transport- und Logistiksektor ist möglich – und lohnenswert. Doch die EU hat diese Ansätze bislang nicht flächendeckend umgesetzt.

Das DiTL-Projekt will das ändern.

Durch praxisnahe Werkzeuge, Fortbildungen und gezielte Empfehlungen unterstützt DiTL Arbeitgeber, Berater*innen und politische Entscheidungsträger dabei, einen inklusiveren europäischen Arbeitsmarkt im Transport- und Logistiksektor zu schaffen – einen Markt, der Fähigkeiten wertschätzt, unabhängig von Einschränkungen.